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Tipps vom Angelguide in Skarnsundet

Als ich am 1. Mai 2010 in die Saison am Skarnsundet startete, war mir noch nicht ganz klar was mich anglerisch dieses Jahr erwarten würde. Wie auch in der vorherigen Saison 2009 war ich nun dafür zuständig unsere Gäste sicher an den Fisch zu führen und Ihnen die erfolgreichsten Angelmethoden nahe zu bringen. Teilziel dieser Saison war es für mich die Standplätze der großen Leng und Lumb ausfindig zu machen. Dieses Vorhaben sollte uns neben anderen Erfolgen auch gelingen.
Im Mai waren es ganz klar die Massen an Köhlern, Dorschen und Pollacks die anglerisch im Vordergrund standen. Teilweise kochte die Wasseroberfläche und die gierig raubenden Köhler und Pollacks schossen aus dem Wasser. Besonders in den frühen Morgen- und späten Abendstunden wurden die Fische besonders aktiv und lieferten am leichten Geschirr unvergessliche Drills. Zum Einsatz kamen hier 2,40 Meter lange Spinnruten mit 15-40 Gramm Wurfgewicht in Kombination mit einer Stationärrolle der 4000er Größe gefüllt mit einer 0,12 geflochtenen Schnur. Als Köder dienten Meerforellenblinker, leichte Pilker und natürlich Gummifische. Oft musste man seinen Köder einfach dicht unter der Oberfläche einkurbeln um sofort knallharte Bisse zu bekommen. Gelang es uns die Köder unter den Köhlerschwärmen anzubieten, wurden wir oft mit kräftigen Dorschen der 4 kg Klasse belohnt.
Der Mai ist weiterhin bekannt dafür eine hervorragende Dorschangelei im „Flachwasser“. Tiefen von 5-25 Meter sind, je nach Gezeiten, sehr ergiebig und lassen sich vergleichsweise einfach befischen. Angler, die mit dem Gummiköderfischen auf Zander und Hecht vertraut sind, können hier wahre Sternstunden erleben. Hat man nun eine steife Gummifischrute mit einem Wurfgewicht vom maximal 100 Gramm und Gummifische in Braun- und Orangetönen an 20-80 Gramm Bleiköpfen mit an Bord hat man gute Aussichten auf eine Fangorgie! Genau wie beim Zanderfischen wird der Gummiköder mit kurzen Sprüngen über den Grund geführt. Die Bisse kommen zu 90 % in der Absinkphase. Probieren Sie auch den Köder im Zeitlupentempo durch das Mittelwasser zu kurbeln, manchmal bewirkt diese Führungsweise Wunder. Nun denken Sie vielleicht: „Dorschangeln mit solch feinem Gerät“???? Probieren Sie es aus. Ich versichere Ihnen, dass Sie teilweise doppelt so viele Attacken erhalten werden! Fischen Sie in den gleichen Tiefen mit Natürködern können die allgegenwärtigen Schellfische Sie zum Wahnsinn treiben. Sind Sie ein Schellfischliebhaber können Sie in diesem Revier so gut wie nichts falsch machen. Teilweise fing ich Schellfische von grade mal 60 cm auf einen 15 cm Gummifisch.
Während der Sommermonate wurde die Köhlerfischerei so gar noch besser und die Durchschnittsgröße der Fische lag bei knappen 4 kg! An einem Plateau in ca. 100 Metern Tiefe konnten wir beim „Speedpilken“ regelmäßig Köhler bis 9 kg fangen. Auch große Dorsche und Pollacks mischten sich wieder unter die gigantischen Köhlerschwärme. Am besten bissen die Seelachse ca. 2 Stunden vor Hochwasser und am häufigsten auf sehr schnell geführte Pilker. „Speedpilken“ bedeutet, dass man den Pilker bis zum Grund ablässt um Ihn anschließend in einem „Affenzahn“ in Richtung Oberfläche zu kurbeln. Die Bisse bei dieser Angelei kommen meist brachial!
Auf den Plateaus „Fjordgrunnen“ und „Rossegrunnen“ wurden immer mehr, große Wittlinge gefangen. Die Stückzahlen waren immer sehr gut, allerdings war es die Durchschnittsgröße die uns beeindruckte! Ein holländischer Angler konnte doch tatsächlich einen Wittling von gut 65 cm (!) landen. Am besten bissen die Fische auf Herings- und Makrelenfetzen.

Nebenbei konnte wir im Sommer die ersten Erfolge beim Tiefseefischen verzeichnen. An einer steil Abfallenden in rund 220 Metern Tiefe fingen wir mehrere Lumb bis 7,5 kg und so gar einen Spitzrochen (!) von 4 kg erbeuten. Als Köder dienten hier ganze Köhler die wir an einer simplen Grundmontage anboten.
Die wirklichen Höhepunkte bei Leng und Lumb folgten im September. Wir befischten schon seit einiger Zeit steinigen Unterwasserberg, welcher von 95 Metern rapide auf 250 Meter abfällt. Hier konnten wir dann mehrere Portionsleng bis 5 kg landen und auch Rotbarsche bis 2 kg konnten wir hier verhaften. Nach den ersten Angelversuchen war uns sofort klar, dass dieser Spot noch weitaus mehrt Potential hat. Beim nächsten Anlauf ging mir ein 17 kg schwerer Leng an den Haken der in „nur“ 140 Metern Tiefe biss. Wir freuten uns riesig und hatten nun die Gewissheit, dass hier weitaus kapitalere Fische möglich warteten.
Ein paar Tage später machte sich Phill Dale (ebenfalls Angelguide in Skarnsundet) allein auf den Weg zum gleichen Spot. Phill fischte in rund 170 Metern Tiefe wo er ein ganzes Seelachsfilet in Kombination mit einem Heringsfilet anbot. Kurz darauf folgte ein brachialer Biss und der Drill seines Lebens begann. Zuerst ließ der Fisch sich nicht vom Grund lösen und nur langsam ließ er sich in das Mittelwasser drillen. Immer wieder stieß der Fisch zum Grund und erkämpfte sich etliche Meter Schnur zurück. Nach langen 15 Minuten war es geschafft. Ganz alleine gelang es Phill den riesigen Fisch ins Boot zu bugsieren und seinen Jubelschrei meinte ich auf der anderen Seite des Fjords gehört zu haben. An der Bootsbrücke vom Skarnsundet Fjordsenter wurde der Fisch gewogen und vermessen. Die unglaublichen Maße des Fisches: 34 kg bei einer Länge von 180 cm!!! Viel fehlte hier nicht mehr zum Weltrekord…! Ab jetzt war bei allen das „Großlengfieber“ ausgebrochen.
Die Saison 2010 war überaus erfolgreich und unsere Taktik war aufgegangen. Dieses Gebiet hat noch viel, viel mehr zu bieten als man vermuten mag. Von einem einheimischen Fischer bekam ich den Tipp an einem Wrack zu fischen, welches sich in 320 Metern Tiefe befindet. Beim ersten Versuch konnten einige Angler hier 2 Leng von über 20 kg in nur 2 Stunden landen…….!
Ein paar Rekorde der Saison 2010 gefällig?
Köhler: 13 kg, 114 cm  -   Leng: 34 kg, 180 cm  -  Lumb: 9,5 kg; 99 cm  -  Dorsch: 17 kg; 121 cm  -  Flügelbutt (inoffizieller Norwegischer Rekord!): 1,7 kg  -  Scholle: 3,2 kg  - Meerforelle: 3,8 kg……
Ein paar Wörter zur Artenvielfalt vom Skarnsundet muss ich noch loswerden. Neben den für Norwegen üblichen Fischenarten, kann man hier immer mit Überraschungen rechnen, denn im Trondheimsfjord wurden schon über 90 Fischarten gesichtet. Z. B. wurden in der Saison 2010 Seehasen, Grenadierfische, Seekatzen, Doggerscharben, verschiedene Rochen- und Haiarten, Heilbutt und Seehechte gefangen. Selbst Conger und Wolfsbarsche (!) hat man hier beim Tauchen schon gesehen. Ein simpel angebotener Naturköder kann einem hier ganz unerwartete Gäste an den Haken bringen.

Ich freue mich schon sehr auf die kommende Saison 2011 und hoffe, dass sie mindestens genau so erfolgreich verläuft wie die letzte!

Ich wünsche allen Petri-Heil und „Tight Lines“ für die Saison 2011!

Kevin Hobbins
(Angelguide in Skarnsundet und Mitarbeiter im Team-Angelreisen Hamburg)

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